Nach dem Frühstück verlasse ich Orleans, um weiter an der Loire entlang flußabwärts zu fahren. Auf dem kurzen Weg zum nächsten Tagesziel lege ich spontan einen Zwischenstop in Beaugency ein, einem kleinen Ort an der Loire mit Gäßchen, alten Häusern und – wen wundert es hier – einem Schloß.




Tagesziel ist Schloß Chambord, wo ich den Besucherparkplatz ansteuere. Hier gibt es einen eigenen Parkplatzteil für Wohnmobile, Parkgebühren pro 24 h betragen 12 €. Dubioserweise steht auf der Website, man könne über Nacht parken, dürfe aber nicht im Fahrzeug schlafen. So habe ich zumindest die auf französisch gehaltenen Hinweise verstanden. Da das Wetter nicht zum Schlafen neben oder unter dem Fahrzeug einlädt, beschließe ich, die Hinweise zu ignorieren.
Ein erster Spaziergang führt mich zum Schloß. Zum ersten Mal werde ich an einer touristischen Attraktion mit einer entsprechend großen Anzahl an Besuchern konfontiert. Allerdings ist das für die Hauptsaison und innerhalb der französischen Sommerferien wohl noch harmlos.


Das Schloß wurde unter König Franz I. in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gebaut und ist das größte des Loiretals. Dabei diente es mit seinen 440 Räumen, sechs Türmen, 84 Treppen und 365 Feuerstellen nicht einmal zum dauerhaften Wohnen. Es war ein Jagd- und Prunkschloss, welches nur wenige Zeit im Jahr genutzt wurde. Abgesehen von der architektonischen Faszination des Gebäudes, an dessen Planung auch Leonardo da Vinci beteiligt war, sind die hier zur Schau gestellte Verschwendungssucht und der Protz der Reichen und Mächtigen für mich eher abstossend, gerade wenn man sich die Lebensumstände der „einfachen Leute“ vor Augen hält, die das Ganze finanzieren durften. Vergleiche mit der Jetztzeit drängen sich an dieser Stelle geradezu auf.


Ich nutze die Abendstunden, um noch einige Fotos des Gebäudes ohne menschliches Beiwerk zu fertigen, bevor ich mich auf dem nur wenige Gehminuten entfernten Parkplatz zur Ruhe lege. Es wird eine ruhige, aber auch verregnete Nacht.


Wieder sind es nur wenige Kilometer zum nächsten Tagesziel – Amboise. Hier erhebt sich auf einem Fels oberhalb der Loire das Königsschloss, das im 15. und 16. Jahrhundert diesen kleinen Ort zum Zentrum der französischen Monarchie gemacht hat.
Leider endet hier plötzlich und unerwartet mein kleiner Reisebericht aus dem mittleren Frankreich. Beim Kippen des Fahrrades und dem Versuch, den Sturz mit der rechten Hand abzufangen, habe ich mir einen komplexen Bruch des Handgelenks zugezogen, wie im Hospital von Amboise festgestellt wurde.
Der Rest ist schnell berichtet: eine OP in Frankreich kam aufgrund fehlender Verständigung nicht in Frage, die eigene Rückfahrt mit eingegipsten Arm und versuchten Fuss allerdings auch nicht. Zu meinem Glück boten meine Kinder an, mich abzuholen. Mit PKW Donnerstag Nacht von Köln ins Loiretal, bringt mich Thorsten nach kurzer Schlafpause am FR ins Krankenhaus in Deutz, während Katharina den Camper zurückfährt. Nach 8 Stunden Rückfahrt und 6 Stunden im Krankenhaus ist alles für die OP am MO vorbereitet.
Das Loiretal jedoch hat alle Chancen, mich noch einmal wiederzusehen !
Lieber Herr Krischker
ein Teil dieser Route sind wir auch schon gefahren, sehr sehr schöne Bilder. Schade, dass Sie ab-/unterbrechen mussten.
Ich wünsche Ihnen gute Genesung und auf eine baldige Möglichkeit der Fortsetzung.
Liebe Grüße
Ellen Kappel
p.s. da ich auch nicht vorhabe all zu lange mehr zu arbeiten, füge ich hier meine private Email Adresse ein
ellen.kappel@t-online.de
Hallo Frau Kappel,
Danke für die guten Wünsche. Es ist tatsächlich eine schöne Gegend im Loiretal und ich wäre es gerne noch zu Ende gefahren. Ihre Mailadresse werde ich im Verteiler austauschen
Lieber Herr Krischker,
auch von mir die besten Wünsche für eine komplette und schnelle Genesung und somit die Möglichkeit zu schaffen, die Route Mittelfrankreich zu Ende zuführen.
Gern auch hier meine private E-Mail für Ihre tollen Blocks, die ich sehr gerne weiterverfolgen würde.
Alles Gute, Gaby Frebel
gaby.frebel@gmail.com
Hallo Frau Frebel,
auch Ihnen vielen Dank für die Genesungswünsche. Ich bin seit MI wieder aus dem Krankenhaus raus und auf dem Weg der Besserung. Die Mailadresse tausche ich aus
Oh jeh, Bernd!
Wie sagt man so schön: Es ist ja doch nochmal alles gut gegangen, die Hand ist noch dran und kann bestimmt bald, nach Reha, wieder benutzt werden. Wenigstens hast du jetzt Zeit über weitere schöne Projekte störungsfrei nachzudenken.
Alles Gute und baldige vollständige Genesung
Alexander
Hallo Alexander,
Danke für die guten Wünsche. Es geht schon wieder aufwärts und ich hoffe, dass mir noch ein paar Tage nach vollständiger Genesung bleiben, um die Bucket-Liste abzuarbeiten. Das untere Loiretal kam ja jetzt noch dazu.
Hallo, Herr Krischker,
das mit dem Handgelenkbruch ist natürlich nicht nur ärgerlich sondern auch schmerzhaft, aber das wird schon wieder.
Auch diesmal fand ich die Fotos, besonders die mit rotem Himmel sehr stimmungsvoll.
Ich wünsche Ihnen gute Besserung und eine schnelle Genesung und freue mich auf die kommenden Reiseberichte.
Regina Görres