Bretagne 2024Reiseberichte

Tag 13 – 16: Die Rückreise

Tag 13 – 16: Die Rückreise

Es ist Sonntag, der 29.09.2024 und es wird Zeit, langsam wieder heimatliche Gefilde anzusteuern. Von hier, dem Südwesten der Bretagne, sind es ja nach gewählter Route ca. 1.100 km bis nach Köln. Ich habe beschlossen, den Rückweg größtenteils auf mautfreien Strecken zurückzulegen und werde mir hierfür vier Tage Zeit nehmen.

Zunächst fahre ich Richtung Rennes, die Hauptstadt der Bretagne und mit 225.000 Einwohner auch die Größte. Unterwegs muss ich den Fluss Aulne kurz vor der Mündung überqueren und mache dies auf einer dieser herausragenden Brücken, die man in Frankreich finden kann. Es handelt sich bei der Pont de Térénez um eine sogenannte Schrägseilbrücke mit einer in einer großen Kurve verlaufenden Fahrbahn. Auf beiden Seiten des Flusses steht je ein nach außen geneigter Pylon, daran sind 72 Seilpaare im Fächersystem befestigt. Noch kein Bild vor Augen ? Nun, dann schaut doch mal auf die Fotos.

Für die Übernachtung habe ich einen Campingplatz in einem Waldgelände von Rennes ausgesucht. 600 m entfernt befindet sich die Bushaltestelle und in 20 Minuten erreicht man die Innenstadt. Sonntags fahren die Busse alle 20 Minuten, an den Werktagen sogar im 10-Minuten-Takt.

Wie auch in Quimper gibt es in der Altstadt noch zahlreiche Fachwerkhäuser aus dem Mittelalter, manche schön hergerichtet, andere vom Zerfall bedroht. Dazu kommen unzählige Kirchen unterschiedlicher Epochen.

Nach dem Frühstück lasse ich Rennes und bald schon die Bretagne hinter mir. Ich komme in die Normandie, genauer in das Departement Calvados. Die Strecke führt nur teilweise über Autobahnen und zweispurige Straßen, oftmals auch über kleinere Landstraßen. Rechts und links sieht man häufig Schilder, die auf Produzenten von Apfelgetränken hinweisen – alle Stufen der Apfelverarbeitung sind erhältlich, begonnen beim Apfelsaft, weiter über den Cidre, eine Art Apfelsekt, bis hin zum Calvados, dem Brand aus Cidre.

Viele alte normannische Bauernhäuser sind noch entlang meiner Route erhalten, einige offensichtlich schon länger unbewohnt, andere mit Sanierungsstau und dann solche, die wieder neu herausgeputzt wurden. Die Fahrt zieht sich, ist aber nicht langweilig, so viel gibt es zu sehen.

Zur Übernachtung wähle ich einen kleinen Campingplatz ca. 30 km vor Rouen. Eigentlich wollte ich noch etwas weiter fahren, aber die Fahrt auf den zum Teil kleinen Sträßchen war zwar interessant und auch landschaftlich reizvoll, aber auch anstrengend. Zudem führte die Route durch einen intensiv landwirtschaftlich genutzten Landstrich und es war wohl gerade Kartoffelernte. Jedenfalls vermittelten die zahlreichen Traktoren mit ihren vollbeladenen Hängern diesen Eindruck.

Nach dem Frühstück wollte ich eigentlich noch einen kurzen Stadtbummel durch Rouen unternehmen. Allerdings gab es hier, anders als an den Küstenorten durch die ich gekommen war, keinerlei Hinweise auf für Camper geeignete Parkplätze. Die, welche ich sah, waren zumeist ziemlich voll und nur für PKWs geeignet, bzw. es waren Parkhäuser mit einer Einfahrtshöhe von max. 2,0 m. So drehte ich vergeblich eine Runde durch das Stadtviertel, bevor ich den Weg fortsetzte.

Als ich dann nach längerer Fahrt Amiens erreichte, erging es mir ebenso. Keine Chance auf einen zentrumsnahen Parkplatz und 3 km Fußmarsch oder die Suche nach Busverbindungen war es mir dann doch nicht wert.

Dafür entdeckte ich neben meiner Route auf einer Landstraße plötzlich Sonnen. Es war bewölkt, aber trocken, und hier gab es Felder, die gelb erstrahlten. Ein wunderschöner Anblick, der es wert war, am Straßenrand anzuhalten und festgehalten zu werden.

Eine letzte Zwischenübernachtungen etliche Kilometer vor der belgischen Grenze. Die Rezeption war nicht besetzt, aber es gab einen Hinweis, man solle sich in diesem Fall einen Platz aussuchen – es käme dann irgendwann jemand. Nun, das war nicht der Fall. Morgens bei meiner Abreise war die Rezeption immer noch geschlossen und so hatte ich offensichtich die letzte Nacht in Frankreich kostenfrei gestanden – vielleicht ein kleiner Bonus ?

Die Fahrt am Mittwoch war entspannt, durch Belgien und Deutschland ging es auf Autobahnen. Es war nicht allzu viel Verkehr und wir hatten blauen Himmel mit Schäfchenwolken – bis ich Deutschland erreichte. Das Wetter wurde zusehends schlechter und regnerisch.

Jeder Kölner kennt das Gefühl, wenn man nach Abwesenheit wieder auf die Stadt zurollt. Ich kam ja von Westen über die A4 und dann, bei der Raststätte hinter dem Kreuz Kerpen, dieser Moment, in dem man weiss: jetzt bist Du wieder zuhause…. Obwohl – heute fehlte da doch irgendetwas ?

Das war´s dann von der Reise in die Bretagne. Schön, dass Ihr mich begleitet habt und bis bald mal wieder !

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