USA 2023

Tag 5: My Island in the sun

Ihr habt vielleicht schon befürchtet, das war’s wohl mit dem Reiseblog ? Weit gefehlt, jetzt geht die Reise erst richtig los. Aber ich befinde mich nun erneut in einer anderen Zeitzone. Während Ihr in einer Stunde die Tagesschau schaut, ist es bei mir eben Highnoon. Und so werden die Berichte also für Euch immer erst gegen nachmittag sichtbar sein, wenn ich diese morgens veröffentliche. Doch nun zum Bericht von gestern:

Heute morgen habe ich also meine letzte Reise angetreten……. Hier in Island natürlich – mögen noch viele folgen.

Vom Lindarsun Guesthouse ging es zunächst auf der 1 Ringstrasse bis Selfoss, danach über die 33 am Meer entlang in den äussersten Südwesten der Insel.

Die ersten Kilometer fuhr ich durch verscneite Landschaften, rechts und links der Strasse eine geschlossene Schneedecke, auf der Strasse trocken, aber immer wieder Schneeverwehungen. Die Temperaturen lagen um den Gefrierpunkt.

Die 33 führt nahe am Meer entlang und erlaubt immer wieder Ausblicke auf den Strand, die Felsküste und die Gischt, wenn sich die Wellen an den Felsen brechen.

Ich habe diesen kleinen Umweg zum Flughafen gewählt, da sich hier am südwestlichen Zipfel ein ausgedehntes vulkanisches Gebiet befindet.

Und tatsächlich: die Landschaft wandelt sich, rechts und links Felder mit Lavagestein, teilweise bereits mit Moosen und Flechten überwachsen. Hinter diesem Streifen an der Küste steigt das Land steil an, auch hier ist Basalt die vorherrschende Steinart.

Ca. 30 km vom internationalen Flughafen Keflavik entfernt, liegt ein ausgedehntes geothermisches Gebiet, welches besucht werden kann.

Ich erreiche das Zielgebiet, bereits km zuvor sieht man Dampfwolken in den Himmel steigen. Tafeln warnen vor dem Verlassen der Wege und vor „hot areas“ bis zu 100 °C, etwas, was man bei 5° C Lufttemperatur und eisigem Wind nur sehr schwer nachvollziehen kann.

Sechs grosse Geothermiekraftwerke in Island versorgen 90 % der isländischen Bevölkerung mit Heizwärme, der Strombedarf wird zusammen mit der Gewinnung aus Wasserkraft zu 99,9 % aus erneuerbaren Energien gedeckt.

Aber ich kann über das Wetter nicht klagen. Heute ist bereits der zweite trockene Tag und ich verlasse Island bei strahlendem Sonnenschein und fliege westwärts, der Sonne entgegen.

Gegen 19:00 h Ortszeit verlassen wir in Chicago den Flieger und absolvieren die Einreiseprozedur. Als ich nach Bahnfahrt endlich in meinem Hotel in Downtown ankomme, ist es 23:00 h, in Island wäre es jetzt 3:00 h morgens.

Mein Zimmer liegt im 24. Stock und ich kann es mir nicht verkneifen, bevor ich ins Bett gehe, die Kamera noch einen Blick aus dem Fenster werfen zu lassen.

Zuletzt noch ein kurzes Fazit meines Kurzaufenthaltes in Island:

Abgesehen vom Tag der Ankunft waren es schöne Ttage und ich habe den Zwischenstopp nicht bereut. Beide Unterkünfte waren zwar nicht gerade preiswert ( für deutsche Verhältnisse), aber sie waren sauber und die Lage war beides Mal gut.

Von der ersten Unterkunft in Reykjavik konnte man die Innenstadt zu Fuss in einer knappen Stunde (4 km) erreichen, mit dem Auto wenige Minuten.

Die zweite Unterkunft, das Lindartun Guesthouse, lag nur wenige km von der Ringstrasse entfernt und nicht weit weg vom Seljandsfoss. Bis nach Vik kann man von hier aus gut kommen, möchte man weiter in den Osten, würde ich eher eine Unterkunft bei Vik empfehlen.

Der Verkehr war in dieser Jahreszeit sehr überschaubar, oft waren keine weiteren Fahrzeuge in Sicht. Das strikte Tempolimit auf max. 90 km/h führte bei manchen Autofahrern zum Schleichen, bei anderen zu massiven Überschreitungen um 20…40 km einschl. überholen bei durchgezogener Linie. Mir völlig unverständlich bei den drastischen Strafen für zu schnelles Fahren. Aber vermutlich kennen die Einheimischen alle Kontrollen auswendig oder haben ein Abo (((-:

Die Preise für Lebensmittel, Essen gehen etc. sind deutlich über unseren, die Preise beginnen in den Restaurants bei 20 €, gehen aber auch gerne auf 50 € für ein Steak o.ä.

Fotografisch ist Island sicherlich ein Highlight. Alleine die spektakulären Wasserfälle sind Motive satt. Allerdings werden gerade zu den bekannten Spots, insbesondere in Tagesreichweite der Hauptstadt, busweise Touristen herangekarrt. Ab ca. 11 h wimmelt es auf den Parkplätzen nur so von Reisebussen, Vans und Expeditionsfahrzeugen. Die Aussichtspunkte sind belagert von den Besuchern und in Insta-Zeiten müssen diese auch immer weiter nach vorne und v.a. braucht es lange, bis die Selfies alle zur Zufriedenheit gemacht und alle Mimik und Faxen durch sind. Jetzt noch schnell sich gegenseitig fotografieren und dann geht’s weiter zum nächsten Spot.

Dort wo ich morgens war, gelangen noch Fotos ohne oder mit einer überschaubaren Anzahl Personen. Ab spätem Vormittag war dies a den Wasserfällen nicht mehr möglich. Ich habe mir mit Bildserien beholfen, in der Hoffnung, mit Photoshop die Fotos in Ebenen so zu kombinieren, dass die Personen weg sind. Da allerdings manche minutenlang an derselben Stelle standen, bzw. manche Stellen kaum mal leer wurden, wird man sehen. Unterwegs macht mit dem Tablet eine solche Bearbeitung wenig Sinn. Zuhause werde ich es dann versuchen und – falls es klappt – das ein oder andere Foto nachträglich an dieser Stelle zeigen.

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