Südfrankreich 2025

Tag 4-6 Die Insel Noirmoutier, der Naturpark Marais Poitevin und Fouras

Tag 4-6 Die Insel Noirmoutier, der Naturpark Marais Poitevin und Fouras

Die Lage des kommunalen Campingplatzes auf der Insel ist toll und wir beschließen, nach den 3 Fahrtagen eine Pause einzulegen und hier noch eine weitere Nacht zu verbringen. Bereits beim Aufwachen gibt es blauen Himmel, Schäfchenwolken und Sonne – wenn auch nur bei 10 °C.

Nach dem Frühstück setze ich mich auf´s Rad und fahre eine kleine Runde in der näheren Umgebung, während Christine das nahegelegenen Dorf erkundet (ich muss mich hier korrigieren: das Dorf heißt L´Herbaudière, Noirmoutier ist ca. 5 km entfernt und liegt auf meiner Strecke) .

Meine Radtour führt mich über kleine, wenig befahrene Strassen, die Richtung ist gut ausgeschildert. Es geht zunächst an der Küste entlang, später dann in den Hauptort der Insel. Hier befindet sich im Zentrum das Château de Noirmoutier, eine Festungsanlage aus dem 12. Jahrhundert.

Auf meiner Fahrt habe ich Äcker voller Kartoffelpflanzen gesehen, hier bei Noirmoutier finden sich Austern- und Muschelzuchtbetriebe, die zum Probieren und kaufen einladen. Und dann findet man auch noch überall die Salzgärten, mehrere rechteckige Becken, in denen in den Sommermonaten das Wasser verdunstet und sich dabei immer mehr mit Salz anreichert, bis sich schließlich an der Oberfläche das bekannte „Fleur de Sel“, die Salzblumen bilden. Jetzt ist es noch zu früh, die Becken beinhalten nur etwas Regenwasser und sind beliebtes Ziel von Löfflern.

Am Abend gehe ich nochmals mit Kamera, Stativ und Filtern an den Strand, um ein Timelapse – Zeitrafferaufnahmen – vom Sonnenuntergang zu fertigen. Die Bearbeitung erfolgt später, nach der Rückkehr.

Vom Strand aus fahren wir am kommenden Morgen einige Kilometer in Richtung Landesinnere. Hier befindet sich der regionale Naturpark Marais Poitevin, ein ehemaliges Sumpfgebiet, heute größtenteils trockengelegt und mit Kanälen durchzogen.

Auch unser Übernachtungsplatz befindet sich unmittelbar neben einem solchen Kanal. Nachdem die Gäste sich an der Bar verstreut haben, herrscht hier absolute Ruhe und eine völlige Dunkelheit, sodass die Sterne gut erkennbar sind.

Heute ist DO der 8. Mai und Frankreich feiert den „Tag des Sieges“. Dieser Feiertag wurde 1951 von de Gaulle eingeführt, um an den Sieg über Nazideutschland zu gedenken, 1957 von ihm jedoch im Rahmen der Aussöhnung mit Deutschland wieder abgeschafft . Erst 1971 wurde der Tag wieder als Feiertag eingeführt. Nach dem Frühstück machen wir uns auf zu unserem nächsten Ziel, dem Küstenort Fouras. Auf dem Weg dorthin legen wir noch eine Rast im Naturpark ein. Aufgrund des heutigen Feiertages finden dort jedoch keine Bootstouren auf den Kanälen statt und statt selbst zu rudern, ziehen wir den Spaziergang am Kanal entlang vor.

In Fouras steuern wir den unmittelbar am Atlantik gelegenen kommunalen Campingplatz Cadoret an, wo wir gestern online zwei Nächte vorgebucht haben. Unser Abendspaziergang in das kleine Städtchen führt uns schließlich in eine kleine Pizzeria mit insgesamt 8 Plätzen an drei Tischen. Hier genießen wir eine der besten Pizzen seit langem und denken dabei an unsere schlechten Erfahrungen in Neapel (s. Reisebericht Italien 2024) zurück.

Zuletzt noch einige Bilder vom Sonnenuntergang unmittelbar vor dem Campingplatz. An dem Küstenweg finden sich mehrere auf Stelzen gebaute Fischerhütten mit großen quadratischen Netzen, welche bei Flut ins Wasser getaucht werden und dann mit (hoffentlich) viel Fang wieder gehoben werden. Diese Methode hat hier bereits eine lange Tradition – ganz wie die chinesischen Fischernetze, die mir in Kerala, Südindien begegnet sind. Die Fischerhütten hier befinden sich übrigens in Besitz der staatlichen Meeresverwaltung und Nutzungslizenzen werden jeweils für 5 Jahre vergeben.

7 comments

  1. Euch beiden eine wunderschöne Reise und viele schöne Momente, die ich wieder sehr gerne verfolge.
    Ganz liebe Grüße
    Regine

  2. Liebe Christine und lieber Bernd,
    toll, dass ihr beide diese interessante Reise unternehmt. Wir verfolgen sie sehr gerne und erfreuen uns an den Fotos, Sonnenuntergänge sind immer wieder faszinierend und müssen immer wieder mit der Kamera fest gehalten werden!
    Viele schöne Erlebnisse weiterhin und herzliche Grüße ins südliche Frankreich.
    Heide & Jürgen

  3. Hallo Familie Krischker,
    ich liebe solche Reiseberichte mit so tollen Fotos und verfolge diese begleitend auf der Landkarte.
    Da ich mit meinem Mann in der Vergangenheit sehr viele Male in Frankreich herumreisten, sind mir manche Beschreibungen vertraut. Wobei ich feststelle, das die Sicht eines Fotografen eine ganz andere ist.
    Ich freue mich jetzt schon auf weiterhin interssante Berichte .
    Liebe Grüße aus Köln
    Regina Görres

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