Vormittags verabschiede ich mich von Barbara und Rolf und von Saint Malo und fahre die Küste weiter entlang. Nächstes Zwischenziel ist der Bereich um das Cap Frehel. Da ich den dortigen Leuchtturm bereits von den beiden letzten Bretagneaufenthalten kenne, steuere ich dieses Mal Fort Latte, etwa zwei km entfernt vom Leuchtturm an. Diese Befestigungsanlage, ursprünglich als Schloss im 14. Jahrhundert erbaut, wurde im 18. Jahrhundert als Festung ausgebaut und diente der Verteidigung der Küste und von Saint Malo.
Ich nutze die Gelegenheit, ein Stück auf dem Fernwanderweg GR 34 zu wandern, einem Küstenweg der am Mont Saint Michel beginnt und über 2.000 km die bretonische Küste entlang bis nach Saint-Nazaire führt. Der Weg hat die französische Bezeichnung „le sentier des douaniers“, der Pfad der Zöllner. 1791 wurde der Weg für Patrouillien angelegt, um Schmugglertätigkeiten und Wrackplünderungen zu unterbinden.
Zur Übernachtung steuere ich einen kleinen Campingplatz oberhalb einer Bucht vor Paimpol an. Der Tag endet mit etwas Regen, der sich noch bis in die Nacht zieht. Am nächsten Morgen werde ich aber mit faszinierendem Blick ins Morgenrot geweckt.
Nach dem Frühstück fahre ich zur nur wenige Kilometer entfernten Abbaye de Beauport, ein bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts gegründetes Kloster. 1790 wurde das Kloster geschlossen und in der Folge geplündert. Einige Jahre später wurden Teile der Anlage an einen Island-Fischer verkauft, bevor es Ende des 19. Jahrhunderts zum Nationaldenkmal erklärt wurde.
Ein weiterer Zwischenstop ist die „Schlucht von Plougrescant“. Hier beginnt bereits die „Rosa Granitküste“, ein durch Beimischungen rosa gefärbter Granit, der weltweit nur an drei Stellen zu finden ist. Die Küste ist hier wild zerklüftet und man findet das berühmte Haus zwischen den Felsen, ein oft fotografiertes Motiv. Ich musste allerdings KI bitten, die beiden fast ständig vor dem Gebäude geparkten PKW beiseite zu fahren.
Einige Kilometer weiter steuere ich einen Parkplatz bei Ploumanac´h an und mache am Nachmittag noch eine weitere kleine Wanderung entlang der Rosa Granitküste. Auch hier folge ich ein Stück dem Zöllnerpfad, vorbei am Phare de Mean Ruz, einem aus und auf rosa Granit gebautem Leuchtturm.
Zur Übernachtung fahre ich auf einen Stellplatz nahe Plouha, an einer Bucht der rosa Granitküste.
