Nachdem wir gestern von der Nord- zur Südküste gefahren sind, haben wir Quartier auf einem Stellplatz in unmittelbarer Nähe zu Syrakus bezogen. Syrakus war bereits lange vor der Kolonisation durch die Korinther 730 v.Chr. besiedelt. In der Antike war Syrakus dann große die wichtigste Siedlung der Insel, die Stadt hatte bis zu 200.000 Einwohner und Platon und Archimedes hatten hier ihre Wirkungsstätten. Die Bedeutung von Syrakus blieb auch unter der Herrschaft der Römer erhalten. Erst als im 9. Jahrhundert die Araber die Insel eroberten und Palermo zu ihrer Hauptstadt machten, schwand sie.


Wir nutzen den Morgen, um eine kleine kulturelle Erkundung der Altstadt auf der Insel Ortygia durchzuführen. Ich muß jedoch gestehen, dass diese angesichts des großen und farbenprächtigen Marktes und der dort angebotenen Leckereien dann doch mehr zu einer Erkundung der hiesigen Esskultur wurde. Die Krone war dann eine reichhaltige Suppe mit Meeresfrüchten in einem nahegelegenen Lokal.





Auf einem Stellplatz zwischen Catania und Taormina haben wir uns mit Thorsten und Angelina verabredet. Wir haben eine Tour zum Ätna gebucht und werden früh morgens am Platz abgeholt. Steil geht es zuletzt nach oben bis zu einem alten Steinbruch. Hier in der Gegend wird überall der Basalt des Berges für Strassen- und Häuserbau verwendet. Aber auch sonst profitiert die Gegend vom Vulkan. Die Asche ist sehr mineralhaltig, sodass die Gegend fruchtbar ist und es ist hier auch feuchter als in anderen Gegenden Siziliens.
Zur Einführung in die Tour erhalten wir sehr gute Erklärungen über die Entstehung des Vulkans, hier an dem Punkt, wo die afrikanische und europäische Kontinentalplatte sich übereinander schieben. Und wir erfahren, dass die Leute sehr gut mit dem Vulkan leben können. Bei einem Ausbruch bewegt sich die Lava nur sehr langsam vorwärts, sodass im Ernstfall genügend Zeit bleibt, sich in Sicherheit zu bringen.
Das heißt aber nicht, dass es nicht zu Zerstörungen kommen kann. „Siebenmal wurde Catania zerstört und wieder aufgebaut – 3 mal durch Erdbeben, zweimal durch einen Vulkanausbruch und in den beiden Weltkriegen“ erläutert unser Guide.




Nach der Einführung geht es weiter nach oben zu einem inzwischen inaktiven Seitenkrater. Hier schliesst sch ein Spaziergang durch die kontrastreiche Gegend. Da sind die pflanzenlosen Gebiete der frischeren Lavaströme, während sich in anderen Bereichen Sträucher und Bäume das Gebiet zurückerobern. Besonders markant sind die Ätna-Birken, die hier, anders als bei uns, fast komplett weiß sind und mehr in die Breite, als in die Höhe wachsen.


Zum Schluss geht es dann noch zu einer Lavahöhle. Hier hat sich beim Erkalten und Verfestigen der Lava eine Gasblase gebildet, zurück blieb eine ca. 35 m lange „Höhle“, die früher genutzt wurde, um Schnee einzulagern und das Eis im Sommer zur Kühlung zu verkaufen.


Lieber Bernd, ein ganz ganz toller und interessanter Reisebericht. Viele Fotos sind einfach mega. Herzliche Grüße, auch an Christine, A&T! Erich 🙋♂️