Italien 2024

Tag 25-26: Von Kalabriens Berge zum Golf von Neapel

Tag 25-26: Von Kalabriens Berge zum Golf von Neapel

Bevor ich den Bericht über unsere Reise fortsetze, möchte ich mich zunächst bei allen bedanken, die in den vergangenen Wochen per Kommentar, aber auch per Mail oder facebook Grüsse gesandt und gezeigt haben, dass sie uns bei unserer Reise begleiten. Danke für die guten Wünsche und die aufmunternden Worte ! Es macht viel Spaß, unsere Erlebnisse und Bilder mit Euch zu teilen.

Unsere Reise setzen wir am DI morgen weiter in nördliche Richtung. Die Autostrada führt hier in mehr oder weniger großen Entfernung von der Mittelmeerküste durch die Berge des Appenin. Dieser Gebirgszug zieht sich von Nordwesten nach Südosten fast durch ganz Italien. Beginnend in der Toskana, endet der Gebirgszug in Kalabrien.

Mit 985 m ü.NN erreichen wir auf der Straße fast die Tausendmetergrenze, wir befinden uns auf einer Hochebene. Rings um uns ragen die Berge auf, östlich der Autostrada bis auf knapp 2.000 m. Tunnel in unterschiedlicher Länge wechseln sich mit Talbrücken ab. Kurz nach der Abfahrt passieren wir die Grenze zur Basilikata, etliche Kilometer später erreichen wir Kampanien.

Der Inhaber des letzten Stellplatzes hat uns empfohlen, auf dem Weg noch die Ausgrabungsstätte der griechischen Siedlung von Paestum zu besuchen. Da sich die Fahrt durch die Berge in die Länge gezogen hat, erreichen wir diese erst am Nachmittag. Es wimmelt hier von Schulklassen, die mit ihren Lehrern und örtlichen Führern unterwegs sind. Wir beschließen, ein Stück am Gelände entlang spazieren zu gehen und haben von dort einen guten Blick auf die drei Tempel der Athene, der Hera und des Poseidons.

Für die Nacht steuern wir einen Stellplatz in der Nähe von Sorrento an. Der Platz ist schön, wir stehen unter Zitronenbäumen und das Meer ist nur etwa 200 m entfernt. Leider sind wir zu früh hier. In ca. 2 Wochen, wenn die Saison beginnt, kann man von hier aus Schiffstouren zur Amalfiküste, nach Capri oder Neapel unterehmen. Derzeit fahren die Schiffe aber noch nicht. Zwar liegt der Bahnhof nur etwa 1,5 km entfernt, aber es geht ununterbrochen steil aufwärts. Aber zur richtigen Jahreszeit ist dieser Platz sicherlich das richtige Ziel, um die Region in Ruhe zu erkunden.

So verlassen wir diesen Platz nach einer Nacht wieder und erreichen noch vormittags, nach nur 30 Minuten Fahrt, einen Platz etwas außerhalb von Pompei. Der Platz ist nur etwa zu 30 % gefüllt und so bleibt viel Platz zwischen den Mobilen, zudem stehen wir auf Wiese und es gibt auch einige Bäume hier.

Nachdem wir alles versorgt und den Kühlschrank an Strom angeschlossen haben, machen wir uns auf den Weg zu den Ausgrabungen. Es sind etwa 2 km, die wir zurücklegen müssen, um den Eingang zu erreichen. Wir sind nicht alleine hier, aber noch verlaufen sich die Besucher. Das wird sich aber in den kommenden 2 Stunden ändern. Wie bereits in Paestum, wird auch diese Ausgrabungsstätte von Schülern überschwemmt, die mit Bussen hier eintreffen und von den Lehrern durch die Anlagen geführt werden. Eine gute Woche vor Ostern sind vermutlich keine Schüler mehr in ihren Klassen, sondern alle auf Exkursion.

Die Ruinenstadt ist schon überwältigend und man bekommt einen kleinen Eindruck, wie sich das Leben hier vor etwa 2.100 Jahren abgespielt haben mag. Da findet man große Villen mit mehreren Räumen um einen Innenhof, die Wände bemalt mit Farbe, oft aber auch mit grossen Gemälden mythologischer Darstellungen. Der Ausgang führt dann in einen Garten mit mehreren Becken, wo wohl unterschiedliche Zierfische gehalten wurden.

Es gibt ein Amphitheater mit einem Fassungsvermögen von ca 20.000 Besucher. In den Katakomben erinnern Fotos und Filmausschnitte an das legendäre Konzert von Pink Floyd, bei dem ein Film gedreht wurde, aber kein Publikum anwesend war. 2016 spielte dann David Gilmour hier vor Publikum, das Konzert findet Ihr u.a. bei youtube.

Während das Amphitheater vornehmlich Schauplatz von Gladiatorenkämpfen war, gab es noch ein großes und ein kleines Theater, wo man Tragödien und Komödien sehen konnte. Die Stadt ist rechtwinklig strukturiert, breite und schmale Gassen finden sich zwischen den Gebäuden. In den Wegen sind die Rillen erkennbar, die die Fuhrwerke in den Steinen hinterlassen haben. Seitlich der Gassen höher gelegene Gehsteige, zwischendurch erhöhte Steine zwischen den beiden Straßenseiten, damit man trockenen Fußes von einer zur anderen Seite kam – faszinierend !

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