Italien 2024

Tag 27-28: Vesuvio und Napoli

Tag 27-28: Vesuvio und Napoli

Während Christine heute dem Müßiggang (ins Städtchen) frönt, werde ich morgens zu einem Ausflug auf den Vesuv abgeholt. Dieser ist bereits von unserem Camper durch die Frontscheibe ständig in unserem Blick. Pünktlich um 9:00 h steht der Kleinbus vor dem Stellplatz und nimmt mich mit. Es ist eine gut halbstündige Fahrt bis auf ca. 1.000 m, dem Ende der asphaltierten Straße. Trotz des frühen Morgens und außerhalb der Saison sind bereits etliche Busse auf dem Parkplatz, kleine, wie der, der uns brachte, aber auch große Reisebusse.

Vom Parkplatz aus führt ein Fußweg in Serpentinen steil nach oben – noch etwa 280 Höhenmeter sind es bis zum Kraterrand. Oben warten Führer, um den Besuchern die Entstehung und Entwicklung des weltberühmten Vulkans zu erläutern. Wir erfahren von unserem deutsch sprechenden Guide, dass der letzte Ausbruch des Vesuvs im Frühjahr 1944 stattfand und bekommen Fotos davon zu sehen, die damals von amerikanischen Militärflugzeugen aus gemacht wurden. Die Alliierten waren zuvor im September 1943 bei Salerno gelandet und lieferten sich in der Gegend südliche von Neapel bis Ende Dezember heftige Kämpfe mit der deutschen Besatzungsarmee.

Weiter erklärt man uns, dass die Wissenschaftler nach nunmehr 80 Jahren einen schwereren Ausbruch befürchten. Ein solcher hätte ggf. verheerende Folgen, rund 700.000 Menschen leben alleine in der roten Zone, d.h. in dem Gebiet, welches vor einem Ausbruch evakuiert werden müsste.

Der Krater selbst ist wenig spektakulär, tief, schwarz und nur hin und wieder sieht man Stellen, an denen Wasserdampf durch Spalten nach oben dringt. Es handelt sich hier um Grundwasser, welches durch die Magmaströme im Inneren des Vulkans erhitzt wird und als Dampf an die Oberfläche tritt.

Übrigens – auch hier auf dem Vulkan wimmelt es nur so von Schölern, diese Schöler sind rund um den Krater versammelt und hören wie wir Geschichten über den Vulkan.

Am nächsten Tag, es ist FR, folgt ein weiterer Punkt des Pflichtprogramms in dieser Region Italiens. Wir fahren mit dem Zug nach Neapel. Plan: Pizza essen. Schließlich soll dieses Gericht hier entstanden sein und wie man sich sagt, gibt es in Neapel die beste Pizza der Welt !

In Neapel lassen wir uns mit den vielen Menschen treiben, wir gelangen in die Altstadt und schlendern eine der geschäftigen Gassen entlang. Es ist allerdings kein entspanntes schlendern – man muss schon sehr darauf achten, wenn mal wieder ein PKW sich den Weg durch die schmalen Gassen bahnt oder – schlimmer noch – ein Roller oder Motorrad hupend kund tut, dass der Fahrer eigentlich nicht gewillt ist zu bremsen. Schon gar nicht für Fußgänger. Einzig das Bewußtsein, dass Fußgänger überfahren auch in Italien geahndet wird, lässt uns zuversichtlich unseren Weg fortsetzen.

Selbstverständlich führt uns dieser Weg auch in eine Pizzeria: Krosser unbelegter Rand, innen hauchdünn – die typische neapolitanische Pizza. Die beste der Welt ? Nun, dort wo wir waren eher nicht, wir haben in den vergangenen Wochen schon bessere Pizzen gegessen. Aber wir sind satt und können daher leider keine weiteren Tests in anderen Lokalen mehr durchführen.

Allerdings trinken wir an einem Straßenstand noch selbst gemachte Limonade. Saft einer halben Zitrone, Wasser dazu und dann – tatsächlich ein Löffel voll Soda. Wir müssen uns vorher bereit halten, um das überschäumende Getränk schnell aufnehmen zu können, bevor sich der Inhalt des Bechers auf die Straße ergießt.

Nach einigen Stunden erkunden der Stadt führt uns der Weg zum Bahnhof und mit dem Schnellzug nach Pompei zurück. Da uns niemand gesagt hat, dass Pompei zwei Bahnhöfe hat, die an unterschiedlichen Strecken liegen, landen wir an dem, der noch einige Kilometer vom Stadtzentrum und noch mehr von unserem Stellplatz entfernt ist. Da es offensichtlich keine Busverbindung in die Innenstadt gibt, bzw. niemand von einer solchen etwas weiss, erhalten wir dann nochmals die Gelegenheit, einen längeren Spaziergang zu genießen und unser Schrittekonto zu befüllen. Da der auch an einer wundervollen Konditorei vorbeiführt, ist es jedoch nicht nur Qual !

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