Wieder mal ein ruhiger Tag, ich bleibe hier in Page für eine weitere Nacht. Das Motel hat eine Kaffeemaschine auf dem Zimmer, sodass ich mir den Kaffee nicht von ausserhalb holen muss. Zum Frühstück habe ich im Supermarkt neulich noch echtes Knäckebrot bekommen (WASA, leider nur das Helle), aber es ist tatsächlich Brot, was beim abbeissen knackt !
Um 10:00 h habe ich einen Termin. Hier in Page gibt es den Antelope Wash. Ein Wash ist so etwas, wie ein meist trockener Flusslauf. Nur bei grösseren Regenereignissen füllt sich so ein Wash rasend schnell an und kann binnen Kürze zum reissenden Fluss werden.
Und wie andere Flüsse auch, hat dieser Wash im Verlauf hunderttausende Jahre sich in das Gestein eingegraben. Und so finden sich immer wieder kürzere oder längere Canyons, wo die Felsen hoch aufragen, die sich aber oftmals zu sog. Slot-Canyons verjüngen und dann nur ein bis wenige Meter breit sind.
Während unseres Aufenthaltes schoben sich Wolken vor die Sonne und es fing sogar kurz an zu regnen. Nach ca. 1/4 h war aber alles vorbei und bald danach brachte die Sonne die Wände wieder zum Strahlen.
Der Aufenthalt in diesen Canyons ist nicht ungefährlich. Kommt es zu Starkegen im Einzugsbereich so läuft so ein Canyon schnell voll und die Enge bietet wenig Auswege. 2017 kam es so nach einem Starkregen in einem anderen Canyon zu einem Unglück mit 11 Toten.
Inzwischen wurden jedoch die Frühwarnsysteme verbessert, die Canyons sind nur noch mit Führern zugänglich, die über Funk ständig mit ihrer Leitstelle in Verbindung stehen.
Jetzt fragt sich der ein oder die andere vielleicht: warum wollte der denn unbedingt da rein? Statt einer Antwort zeige ich Euch mal eine Galerie mit einer Auswahl aus den heutigen Fotos. Und die Auswahl ist mir wirklich nicht leicht gefallen. Man wird von diesen Licht- und Schattenspielen, den Färbungen der Felsen und den Formen, die das Wasser schuf, regelrecht überwältigt.
Nach der Fotoexkursion fuhr ich noch zum Lake Powell. Mithilfe von zwei Staudämmen wird hier der Colorado River angestaut, mithilfe von Turbinen wird Strom erzeugt und es wird Wasserhaltung für den Fluss betrieben. Zudem entstand hier ein riesiges Freizeitgebiet zum Bootfahren und Angeln.
Auf dem Rückweg zum Motel finde ich einen Spot für den Sonnenuntergang. Das Wetter sieht deutlich besser aus, die Wolken hängen nicht am Horizont, sondern lassen noch Platz für die Färbung. Der Punkt ist einsam, was mir nach meinen gestrigen Erfahrungen gelegen kommt. Am Horseshoe Bend kletterte jeden Augenblick jemand bis ans Ende der Felsen, unmittelbar an den Abgrund für das ultimative Foto. Mich macht es nervös, wenn Menschen ständig ihr Leben aufs Spiel setzen, nur um noch eine geilere Aufnahme für social media zu machen.
Lieber Bernd!
Sehr schöne Aufnahnen! Zum Teil habe ich die Strecke auch schon hinter mich gebracht, damals aber noch nicht fotografiert. Und so freue ich mich, die Highlights noch mal in richtig gut erleben zu dürfen!! Auch Deine Berichte verfolge ich gespannt und wünsche Dir weiterhin so viel Freude und so viel Erfolg!
Und die Verbindung mit der Musik ist Deine Spezialität, die möchte ich nicht missen…:). Weiter so!
Danke für Deine aufmunternden Worte. Es ist schon richtig, ich bringe oft Dinge, Gefühle etc. mit Musik in Verbindung. Und inzwischen ist es mir natürlich auch ein Ansporn, immer den passenden Titel zu finden und damit auch das ein oder andere Mal zu überraschen,
Man Bernd, ich kann mir richtig vorstellen, wie Du überläufst von solch grandiosen Erlebnissen. Das Farbenspiel der Slot Canyons ist mega phantastisch. Aber wenn’s regnet, möchte ich nicht drin sein.
Das Schleifen-Bild vom Colorado River vom Desert Road Beitrag finde ich ganz toll.
Viele Grüße ????
Es freut mich, dass Du zu den fleissigen Kommentatoren gehörst. Ja, es ist überwältigend und ich bin am Abend oft so angefüllt von Eindrücken und Erlebnissen. Mehr dann bald widder SA am Teich