Bevor ich über den heutigen Tag, DI 30. Mai berichte, muss ich noch einen Fehler im gestrigen Beitrag korrigieren. Gypsum, wo ich eine Nacht auf dem Campground war, liegt nicht am Colorado River, sondern am Eagle River, einem Nebenfluss. Der Colorado River, dem ich gestern so lange gefolgt bin, ist, von mir unbemerkt, etwa 10 Meilen vorher, nach Norden abgebogen.
Die Nacht war unerwartet kalt, sodass ich gegen 23 Uhr nochmals aufstehen und den Schlafsack aus dem Kofferraum holen musste. Bei meiner Ankunft waren es hier noch etwa 28°, nachts waren es dann nur noch 5°. Dafür werde ich morgens mit Sonne und dem Blick auf den Fluss geweckt.
Die Landschaft bei meiner weiteren Fahrt nach Osten überrascht mich. Ich fühle mich in die Alpen versetzt und tatsächlich durchquere ich „die Schweiz der USA“, wie sich diese Region gerne nennt.
Die I70, der ich folge, führt mich tatsächlich bis auf 3.400 m und mitten durch ein amerikanisches Skigebiet. Dann das Hinweisschild, dass es die kommenden 60 km (!!) bergab geht, verbunden mit der Frage nach der Wirksamkeit der Bremsen. Und tatsächlich als ich in Denver ankomme, bin ich „nur“ noch auf 1.800 m Höhe.
Ich fahre in das Zentrum von Denver, der Hauptstadt des Bundesstaates Colorado und nehme an einer Führung durch das dortige Capitol teil. Wie jede Capital City der USA hat auch Denver ein Capitol. Das Gebäude wurde 1894 eröffnet und man ist stolz darauf, dass es als einziges Capitol eine LEED-Zertifizierung in Gold, also eine sehr hohe Energieeffizienz, aufweisen kann. Sowohl die Beheizung, als auch die Kühlung des Gebäudes erfolgt inzwischen mittels Geothermie.
Das Gebäude, Sitz des Senats von Colorado, ist innen wie aussen prachtvoll hergerichtet. War die ursprüngliche Kuppel noch aus Kupfer, so hat man diese bereits in den 1908 vergolden lassen und dies seither mehrmals erneuert.
Meine morgige Fahrt weiter gen Osten wird mich aus Colorado hinaus und nach Kansas hineinführen.
Schöne symmetrische Aufnahme vom Sitzungssaal im Capitol von Colorado