Italien 2024

Tag 32-33: Von Assissi über Civita di Bagnoregio in die Toskana

Tag 32-33: Von Assissi über Civita di Bagnoregio in die Toskana

Es ist Dienstag, als wir den Campingplatz in Assissi verlassen. Zunächst fahren wir noch ein Stück durch Umbrien, südöstwärts. Vorbei an der Hauptstadt Umbriens, Perugia, steuern wir Bagnoregio kurz hinter der Grenze zu Latio an.

Bagnoregio, heutiger Sitz der Gemeindeverwaltung, war ursprünglich ein Borgo, ein Vorort, des ursprünglichen Siedlungskerns, der Civita. Dieser Ort, auf einem Tuffsteinfelsen gelegen, soll bereits in der Etruskerzeit vor 2.800 Jahren besiedelt worden sein. Die Civita, wie wir sie heute vorfinden, ist eine mittelalterliche Siedlung, durch die Lage auf dem Felsen leicht zu verteidigen und praktisch nicht einnehmbar.

Civita di Bagnoregio gehört zu den sog. „sterbenden Dörfern“ Italiens, welche es zu Hunderten gibt. Die jüngeren Bewohner verlassen die nur mühsam erreichbaren kleinen Bergdörfer, deren Häuser durch die Erosion und Bergrutsche gefährdet sind. Um 1990 lebten nur noch wenige alte Menschen hier, als das Dorf von einem römischen Manager und mehreren Aussteigern „entdeckt“ wurde, die dort Häuser aufkauften. Heute ist der alte Siedlungskern touristisch geprägt, man findet dort zahlreiche Restaurants und Andenkenläden, einzig über eine Brücke können die Touristen den Ort zu Fuß erreichen.

Leider war bereits der ganze Morgen sehr trübe und in unserer Zielregion zogen sich die Wolken an den Bergen immer mehr zusammen und drangen bis in tiefere Lagen. So gibt es auch keine Fotos eines Bergdorfes im Sonnenschein mit blauem Himmel und Schäfchenwolken. Stattdessen zogen Wolkenschwaden an dem Berg vorbei und die Häuser waren zum Teil nur schemenhaft erkennbar.

Nach dem Besuch des alten Bergdorfes steuern wir einen kommunalen Stellplatz in einer Nachbargemeinde an. Zum Abendessen haben wir uns bei Maps eine Pizzeria in nächster Umgebung ausgesucht, die um 18:00 h öffnen sollte. Obwohl wir die Straße dreimal entlanggingen, es gab hier kein Anzeichen einer Pizzeria – noch nicht einmal ein Gebäude, was annähernd so aussah, als ob es irgendwann einmal eine solche gewesen wäre. Wo der Rezensent, der vor 11 Monaten die „beste Pizza“ lobte, wohl gegessen haben mag – es wird für immer ein Rätsel bleiben.

Der nächste Morgen war trübe und er brachte den Regen. Der Plan, das nahegelegene und als malerisch geschilderte Orvieto zu besuchen, wird aufgegeben, er fällt buchstäblich ins Wasser. So fahren wir auf der Autostrada 1 nach Norden, in Richtung Siena. Leider begleitet uns der Regen, sodass auch ein geplanter Besuch dieser Stadt nicht sinnvoll scheint. Wer möchte schon in strömendem Regen durch eine alte Stadt spazieren, vor Augen Regenschirme statt Sehenswürdigkeiten.

Der kommunale Stellplatz an einer Therme, den wir zum Übernachten ansteuern, ist ca. 30 km von Siena entfernt. Nachdem wir den Platz erreichen, lichten sich doch tatsächlich die Wolken und wir erleben noch zwei Stunden Sonnenschein, bevor der Sonnenuntergang den Himmel hinter dem Dorf in phantastische Rot- und Orangetöne taucht. So könnte der morgige Tag gerne weitergehen.

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