Die Fahrstrecke für den heutigen Tag beträgt gerade mal 150 Meilen, da kann man schon einmal einen kleinen Umweg machen.
Inspiriert durch eine Fotografie in meinem Hotelzimmer, fahre ich zunächst zum Castle Rock, einer Felsformation aus gelben Sandstein. Das Wetter ist zum ersten Mal auf meiner Reise längerfristig bedeckt, heute nacht hat es sogar einige Zeit geregnet.
Dem Licht zum Fotografieren kommt das entgegen. Durch die schnell ziehenden Wolken wechselt die Lichtstimmung häufig, der Himmel sieht auch mal dramatisch aus. Im nächsten Moment kommt die Sonne durch eine Wolkenlücke und taucht die Landschaft in Licht.
Auf der Fotografie war eine Felsformation mit einem Fenster zu sehen, welches den Blick auf einen weiteren Felsen freigab. Ich bin überzeugt, die Stelle gefunden zu haben, leider ist jedoch der Teil über dem Fenster inzwischen eingebrochen, man sieht noch die heruntergefallenen Steine im Vordergrund. Aber auch so bieten die Felsen einen imposanten Anblick, insbesondere, wenn mal wieder einige Sonnenstrahlen durch die Wolken gelangen.
Aber auch die Pflanzen beeindrucken mich. Die Yuccapalmen (??) stehen in voller Blüte.
Überrascht bin ich, als ich überall auf den Feldern seltsame Apparaturen in Kombination mit Tanks entlang der Strasse entdecke. Offensichtlich sind hier oberflächennah Erdölvorkommen zu finden und die Förderung erfolgt grossflächig. Da bekommt der Begriff „Ölfeld“ doch gleich eine neue Bedeutung.
Ansonsten wird das Land insbesondere für den Getreideanbau, aber auch als Weidefläche für Rinder, Schafe und Pferde genutzt.
Am Strassenrand fällt mir im Vorbeifahren ein altes Gebäude auf. Ich wende und steige aus. Es ist ein altes Schulgebäude. Die Tür steht offen und vorsichtig trete ich ein. Offensichtlich ziehen hier, wo früher die Kids der Umgebung büffelten, nun Schwalben ihren Nachwuchs gross. Schimpfend verlassen die Vögel das Schulgebäude und warten draussen, bis der Eindringling wieder verschwindet.
Ich erreiche Dodge City am frühen Nachmittag. Nach der obligatorischen Pause breche ich nochmals zum Boot Hill Museum auf. Hier frönt man der Zeit des Wilden Westens im vorletzten Jahrhundert. Man hat 1950 die Strassenzeile der 1870er Jahre nachgebaut und stellt die alten Ladeneinrichtungen, Fotos und Equipment aus. Völlig überraschend ???????? kommt es dann auch noch zu einem Streit des Marshalls und seiner Leute mit einer Gruppe Unruhestifter. Und wie so oft im richtigen Leben, hat auch hier eine Frau das letzte Wort – ääääh ich meine den letzten Schuss ????.
Morgen wird mich meine Reise nach Kansas City führen. Ich bin jetzt nun nur noch 3 Tagesetappen von Chicago entfernt.
Die Rindviecher stehen aber wie eine Wand vor Dir. Da war bestimmt bestimmt Vorsicht angesagt.
Wieder schöne Aufnahmen von den Felsformationen und diesmal sogar Lost Places dabei.