Wir wechseln unseren Standort und machen uns nun auf in Richtung Mittelmeer. Die Landenge zwischen Frankreich und Spanien, zwischen Atlantik und Mittelmeer, hat eine Breite von ca. 440 km und liegt am nördlichen Rand der Pyrenäen.





Unser nächstes Ziel im Landesinneren ist Lourdes, die Stadt ist eine der weltweit meistbesuchten Wallfahrtsorte der Welt, seit dort 1858 ein damals 14 Jahre altes Mädchen in einer Grotte eine Marienerscheinung gehabt haben soll. Der in der Grotte gefundenen Quelle werden Heilkräfte zugeschrieben und es gibt zahlreiche Berichte über „Wunderheilungen“. Entsprechend werden auch viele Kranke zum Wallfahrtsort gebracht.
Wir finden für unseren Camper einen Parkplatz etwas oberhalb der Heiligen Stätten, nachdem im Tal alles bereits von Bussen belegt ist. Bereits auf dem Weg dorthin fallen uns viele Soldaten und Angehörige der Polizei auf, zumeist in größeren Gruppen. Von zwei Angehörigen der Bundeswehr erfahren wir, dass an diesem Wochenende die 65. Internationale Soldatenwallfahrt stattfindet und sich über 15.000 Teilnehmer aus allen europäischen Ländern und teilweise aus Übersee hier aufhalten.


Wir schlendern durch die Anlagen, in einer Kirche findet eine Rave-Party statt, überall Uniformierte mit Uniformen aller Farben und vielfältigen Mützen, Kappen etc. Bevor wir wieder aufbrechen, beobachten wir noch einen Prozessionszug, die Luft ist von Weihrauch geschwängert. An zahlreichen Wasserstellen wird das heilige Wasser von Wallfahrern in Flaschen und Kanister abgefüllt, in Badehäusern kann man morgens und nachmittags für je 2 Stunden im Quellwasser baden. Wir finden einen kleinen Campingplatz in Lourdes, wo wir die Nacht verbringen.
Am nächsten Morgen hole ich dann noch das versäumte Bad nach- in der Dusche des Campingplatzes fliesst schließlich auch Wasser aus Lourdes und werde ich unsere Reise sicherlich bei bester Gesundheit fortsetzen können. Heute ist SA und wir fahren lediglich ca. 50 km weiter in die Berge auf einen Stellplatz bei Payoll-Campan. Wir befinden uns in einem kleinen Gebirgstal auf etwa 1100 m Höhe umgeben von einigen Berggipfeln, darunter auch der 2.877 m hohe Pic du Midi de Bigorre, immer wieder mal Ziel einer Bergetappe bei der Tour de France. Entsprechend begegnen wir auf unserer Fahrt über die schmale Landstraße zahlreichen Rennradfahren auf den Spuren der Tour.





Der Stellplatz liegt ruhig, in der Ferne das Läuten von Schellen der Kühe auf den umliegenden Weiden. Sind die Straßen Ziel von Rennradlern, werden die Wege hier mehr von Mountain-Bikern und Wanderern bevölkert. Wir haben strahlenden Sonnenschein und Wochenende – etliche Kurzurlauber und Ausflügler sind unterwegs. Die Wanderwege zu den Höhen werden begleitet von Bergbächen, mal rauschend über Steine, mal ruhig dahinplätschernd, je nach Gefälle der Umgebung.




Für den SO morgen ist Himmelsröte zum Sonnenaufgang angekündigt und so meldet sich die Uhr kurz vor 6:00 h zum Aufbruch. Draußen ist bereits Dämmerung, die Gipfel liegen bereits im Morgenlicht, im Tal ist es schattig. Das Rot ist zwar da, hält sich aber in Grenzen. Über den Wiesen sieht man Frühnebelfelder – eine schöne Stimmung und absolute Ruhe !

Absolute Ruhe ? Kurz nach 7 hört man Kuhschellen näher kommen, die Kühe rennen den Berg herab über die Weide bis zur Landstraße. Dort geht es dann gemächlicher weiter, auf der Straße und dem Seitenstreifen führt sie der Weg zum Melken.





Wir brechen nach dem Frühstück ebenfalls auf und wandern auf einem Rundweg entlang eines Gebirgsbaches bis zu einem benachbarten Bergsee, um diesen herum und kommen auf dem Rückweg – es ist gerade Mittagszeit – durch die bbenachbarte Ortschaft. Hier gibt es sechs Lokale, wie wir bereits gestern Abend erkundet haben, eines schliesst um 17:00 h, vier um 18:00 h und das sechste macht abends um 19:30 h erst auf. Dementsprechend haben wir gestern im Camper gekocht, aber jetzt ist Mittag und alle haben geöffnet. So finden auch wir ein Plätzchen und geniessen ein Mittagessen, bevor es zum Camper zurück geht.