Zunächst aber noch ein Nachtrag zum Tag 15 in Payoll. Abends mache ich noch einen kleinen Ausflug zum nahegelegenen See, um diesen und die umgebenden Berge bei besserem Licht zu fotografieren. Auf dem Rückweg begegnet mir auf der Straße wieder eine Kuhherde, die offensichtlich vor Einbruch der Dämmerung noch zum Bauernhof möchte.



Am kommenden Tag setzen wir unsere Fahrt in Richtung Mittelmeer fort. Doch zunächst geht es noch ein Stück nach Süden, weiter in die Pyrenäen. Den Pass von Aspin, regelmässig auch Ziel der Tour, müssen wir überwinden, bevor wir vom Tal dahinter Richtung Autobahn und Tal der Garonne fahren können. Oben auf der Passhöhe bietet sich uns, trotz trübem Wetter, ein fantastischer Ausblick auf die Gebirgskette der Pyrenäen, während im Tal noch der Morgennebel den Blick versperrt. Der Pass liegt auf 1.489 m, ein Aufstieg von fast 400 m über eine serpintenenreiche Landstrasse liegt also hinter uns und die Abfahrt ins Tal bis auf 720 m, also mehr als 760 m Höhenunterschied liegen hier noch vor uns. Hut ab vor den Radfahrern, denen wir auf ihrem Aufstieg begegnen.



Die weitere Fahrt führt uns zunächst Richtung Toulouse, bevor wir die Autobahn verlassen und unser Tagesziel Mirepoix ansteuern. Inzwischen ist klar, dass unser elektronisches Mautsystem nicht mehr funktioniert, vermutlich hat die Batterie vorzeitig schlapp gemacht. Wir werden den Badge von Bip & Go also nach unserer Rückkehr tauschen müssen. Daher müssen wir jetzt an jeder Zahlstelle den Notrufknopf betätigen und können danach, je nach Ausstattung der Station, den Strichcode scannen oder müssen die beiden Nummern, insgesamt 30 Zahlen, dem Operator diktieren. Danach öffnet sich die Schranke wie von Zauberhand und die fällige Maut wird unserem Konto belastet.
Nach einer Ruhepause am Nachmittag machen wir uns gegen 17:00 h auf in den Ort, wir wollen noch etwas durch die Straßen schlendern und danach etwas essen.Der Besuch in diesem kleinen Ort war ein Tipp von Katharina. Das Schlendern fällt allerdings sehr kurz aus: Kaum erreichen wir den Ortskern, fängt es zunächst an zu regnen, dann schüttet es wie aus Eimern und die Platzfläche steht sofort unter Wasser.


Glücklicherweise wird der zentrale Platz von Arkaden gesäumt und hier befinden sich auch mehrere Restaurants, sodass wir uns trockenen Fusses und Jacke von einem zum anderen bewegen können. Nach dem Essen nutzen wir dann eine Regenpause, um zum Campingplatz zurückzukehren. Das ist aber schwieriger als gedacht. Auf den Straßen steht teilweise mehrere Zentimeter hoch das Wasser und wir müssen Umwege gehen, um diese überqueren zu können. Die letzten 100 m vor dem Platz werden zur Herausforderung. Hier befindet sich ein Trampelpfad durch ein Feld, der nach den Regenfällen nicht mehr begehbar ist. Unser Weg über das Feld gestaltet sich ebenfalls schwierig. Immer wieder steht hier das Wasser und wir entdecken kleine leblose schwarze Körper auf dem Feld – Mauwwürfe ? Wir suchen im Zickzack den Weg mit dem wenigsten Wasser, trotzdem sind Schuhe und Socken bei der Rückkehr im Camper komplett nass.
Den restlichen Abend prasselt der Regen auf den Camper, hoffentich kommen wir morgen früh gut vom Platz!